Mit dem eigenen Kühlschrank Gammelfleisch entlarven

Verbraucherschützer wollen Elektronik für Qualitätstests auch für Verbraucher zugänglich machen

Von Laura Busch
27. Oktober 2009

Die Ekelbilder zu den Gammelfleischskandalen der letzten Jahre haben vielen Schnitzel-Liebhabern schwer auf den Magen geschlagen. Wissenschaftler haben als Reaktion auf diese Vorfälle jetzt ein neues Verfahren entwickelt, mit der die Frische und Qualität von Fleisch sicher, kostengünstig und von zu Hause aus bestimmbar ist.

Den Auftrag dafür bekamen die Forscher der Technischen Universität Chemnitz von Haushaltsgeräteherstellern. Diese hätten nach den gehäuften Funden von abgelaufenen Tierprodukten im Handel einen Weg finden wollen, ihre Verbraucher zu schützen, erklärte die Professorin Olfa Kanoun von der TU. Mittels der sogenannten Impedanzspektroskopie können Alter und Art des Fleisches zuverlässig bestimmt werden. Dabei wird eine Wechselspannung an das Stück Fleisch angelegt und der Wechselstrom bei verschiedenen Frequenzen gemessen.

Frischetest in Backofen und Kühlschrank?

Anhand charakteristischer Merkmale, beispielsweise der Zusammensetzung von Fett und Muskeln, sowie dem Zustand der Zellwände, lässt sich die Qualität ablesen. Firmen wie Bosch oder Siemens wollen die Technologie zukünftig in ihre Backöfen oder Kühlschränke integrieren, so dass jeder Konsument theoretisch die Frische seiner Lebensmittel daheim testen kann.

Die Wissenschaftler stehen jetzt vor der Aufgabe, die Elektronik benutzerfreundlich und kostengünstig für die breite Masse zugänglich zu machen.