Mit der Anzahl der Sexpartner steigt auch das Krebsrisiko
Menschen mit mehr als zehn Sexualpartnern erkranken deutlich häufiger an Krebs
Im Laufe des Lebens wechseln viele Menschen ihren Sexualpartner. Je häufiger dies geschieht, desto eher steigt die Gefahr für Krebs, so das Fazit einer aktuellen Studie. Als wichtige Orientierungszahl gelten dabei zehn Kontakte. Mit zehn oder mehr Sexpartnern ist man gefährdeter.
Das Ergebnis basiert auf einer Befragung von 5.722 Menschen. Alle Frauen und Männer waren mindestens 50 Jahre alt und blickten entsprechend auf mehrere Lebensabschnitte zurück. Sie wurden nach der Anzahl der sexuellen Partnerschaften befragt und entsprechend in Untergruppen aufgeteilt.
Bei den Männern gaben 28,5 Prozent an, maximal einen Partner gehabt zu haben. 29 Prozent lagen bei zwei bis vier und 20 Prozent bei fünf bis neun Sexpartnern. Die übrigen 22 Prozent sprachen von zehn oder mehr Personen. Frauen hatten in 41 Prozent der Fälle höchstens einen und in 35,5 Prozent zwei bis vier Partner. 16 Prozent gaben fünf bis neun und die restlichen acht Prozent mindestens zehn Sexpartner an.
Verglichen die Forscher nun Männer mit mehr als zehn Sexualpartnern und nur einem Partner, war das Krebsrisiko der Ersteren um 69 Prozent erhöht. Noch deutlicher war die Zahl bei Frauen: Hier stieg das Risiko direkt um 91 Prozent.
Krebsrisiko aufgrund sexuell übertragbarer Infektionen
Die Studie erhob zwar keine Daten zur Art der Krebserkrankungen, doch die Vermutung liegt nahe, dass es Krebsformen sind, die auf sexuell übertragbare Infektionen zurückgehen. Dies wären beispielsweise HPV (Humane Papillomviren) oder Hepatitis. Ersterer Virus kann Gebärmutterhalskrebs triggern, während Hepatitis die Leber angreifbar macht.
Interessant war für die Forscher, dass bei Frauen nicht nur die Krebsgefahr stärker als bei Männern stieg, sondern sie auch ein erhöhtes Risiko für chronische Leiden hatten. Bei Männern fand man unabhängig von der Partneranzahl keinerlei Zusammenhang, während bei Frauen das Risiko ab sechs Sexpartnern um 64 Prozent stieg. Die Gründe bleiben den Forschern zunächst unklar.