Mit der Segeljolle die Elbe runter

Von Katja Grüner
7. Oktober 2013

Anstatt den Atlantik zu bezwingen, tourte Manfred Jacob mit Sohn Marek die Elbe entlang. Die Elbe ist als Segelrevier nicht gerade berühmt, trotzdem sorgten die Skipper auf der 400 Kilometer Tour flussabwärts verwunderte Blicke.

Im August 2012 wurde die Jolle Namens "Woge" auf den Trailer geladen und die Fahrt ging nach Tschechien. Im Ort Lovosice ging die Fahrt los. Die ursprüngliche Tour Dresden - Hamburg wurde in den Osten verlegt, das Ziel Magdeburg.

Dies war nicht die erste Tour. Die "Woge" ist 91 Jahre alt und von Jacob vor dem Feuer bewahrt. Der Kiel wurde neu hergerichtet und geleimt. Ansonsten behielt die Jolle den eigentlichen Zustand aus der Vorkriegszeit.

Landhäuser, Burgen und Klöster säumten den Weg. Relikte vom einstigen Böhmen und Weinberge wurden bewundert. Starke Böen hinter Königsstein warf die Jolle fast um, in Begleitung die Ungewissheit, was die nächste Kurve preisgab. Am Tag wurden vier Stunden gefahren, ansonsten an Land geruht. Porzellan in Meißen, das Bibelmuseum in Wittenberg wurde bewundert. Trockener Müller-Thurgau musste aus Meißen ebenfalls mit. Im Elbsandsteingebirge richteten sich gigantische Wände aus Fels vor dem kleinen Boot auf.

Nach elf Tagen und 400 Kilometer war die Tour in Magdeburg zu Ende. Manfred Jacob blättert im Logbuch und weiß, das der Wein erst getrunken wird, wenn er die letzten 300 Kilometer nach Hamburg hinter sich gebracht hat.