Mit Trinkgeld gewappnet für den Urlaub

Eine Übersicht für Trinkgelder vor Urlaubsantritt ist lohnenswert um sich Peinlichkeiten zu ersparen

Von William Dorsainvil
19. Juli 2010

Der Sommer hat gerade seinen Höhepunkt erreicht und die Sommerferien brechen auch gerade in den einzelnen Bundesländern aus. Wer wird da nicht von den vielen unterschiedlichen Urlaubsangeboten angelockt?

Trinkgeld-Erwartungen sind in jedem Land unterschiedlich

Der Flug oder die Fahrt sind hinter sich gebracht und man steht am Flughafen. Ein Taxi ist schnell gefunden und schon geht es ab zum Hotel. Dem Taxifahrer eben noch schnell 10% Trinkgeld gegeben, falls er sich als zuverlässig erwiesen hat und dann schnell im Hotel einchecken und das Zimmer bewundern.

Doch nicht so schnell: Andere Länder andere Sitten. Je nach Urlaubsland können ganz unterschiedliche Trinkgelder anfallen, meist zwischen 10 - 15%. Damit Sie nicht in eine verlegene Situation geraten, hier eine Übersicht zu den einzelnen Ländern und ihren Trinkgeld-Erwartungen:

Übliche Regelungen in europäischen Ländern

  • In Frankreich auch unter dem Begriff "le pourboire" bekannt, gibt man für gewöhnlich 10-15 Prozent im Restaurant oder Café. Man lässt es einfach auf dem Tisch liegen. Im Hotel ist man nicht verpflichtet zusätzlich Geld zu geben. Der Taxifahrer ist mit 10% gut bedient.
  • Weiter südlich in Spanien oder Portugal werden ebenfalls 10-15 Prozent Trinkgeld liegengelassen, wobei man hier auf 2 oder 5-Centstücke verzichten sollte, da man dies als Beleidigung ansehen könnte. Das Geld im Taxi wird einfach aufgerundet.
  • In Italien hingegen ist ein Trinkgeld eher unüblich, da im "coperto" für das Decken des Tisches und das Brot schon zusätzliche Kosten enthalten sind. Dennoch kann man bei sehr guter Bedienung ein paar Münzen dalassen. In Espressobars sind teilweise auch kleine Sparschweine oder Teller für eine kleine Spende vorzufinden. Das Zimmermädchen bekommt rund 5 Euro pro Woche und im Taxi wird wie in Spanien auch aufgerundet.
  • In Österreich ist man im Restaurant oder Taxi 5-10% Trinkgeld gewohnt. Den Kofferträger sollte man auch nicht vergessen. Er bekommt üblicherweise 1 Euro pro Gepäckstück. Dem Zimmermädchen gibt man das Geld persönlich bei etwa 1-2 Euro pro Tag.
  • Es geht weiter nach Griechenland. In einem Restaurant gibt man hier etwa 10 Prozent. In einer Taverne reicht schon 1 Euro. Dem Zimmermädchen überreicht man ein par Münzen am Abreisetag persönlich. Wer sich im Taxi unsicher ist, rundet einfach auf.
  • Als nächstes steht die Türkei auf dem Reiseplan. Hier wird kein Trinkgeld als sehr unhöflich empfunden. Deswegen legen Sie am besten 10% Trinkgeld bei. Sind Sie über die Dienstleistung besonders zufrieden, können sie z.B. auch noch eine Zigarette anbieten. Natürlich freuen sich die Zimmermädchen oder Kofferträger auch auf eine kleine Aufmerksamkeit von bis zu einem Euro. Im Taxi kann man wie gewohnt aufrunden.
  • Ägypten steht auch auf dem Reiseplan. Hier reichen im Restaurant 10-15 Prozent. Zimmermädchen/Gepäckträger und andere Dienstleister bekommen hier bis zu einem Euro.
  • Auf geht es nach Großbritannien. Dort gibt man in der Gastronomie 10-15 Prozent. In Irland dagegen reichen schon 10 Prozent aus. Neben des eigentlichen Betrages kann noch der "service charge" auf der Rechnung stehen. In diesem Fall brauchen Sie nicht ganz so viel Trinkgeld geben. Im Pub dagegen gibt man kein Trinkgeld. Will man sich dennoch dankbar zeigen, kann man dem Barkeeper einen Drink ausgeben. Die Kofferträger kommen mit ihrem einen Pfund auch nicht zu kurz. Im Taxi heißt es auch wieder aufrunden.

Höhere Trinkgelder in den USA

Wen es etwas weiter wegträgt, z.B. in die USA oder Kanada muss mit etwas mehr Trinkgeld rechnen. Hier zählen 15 - 20% zur Gewohnheit und das nicht nur im Restaurant, sondern auch beim Pizzaservice. Hier wird besonders viel Wert darauf gelegt, da das Trinkgeld hier zum festen Bestandteil des Lohns gehört. Kofferträger bekommen 1-2 US-Dollar pro Gepäck bzw. Zimmermädchen für eine Nacht. Im Taxi sind 15% Trinkgeld angebracht.

Auffassung als Beleidigung in fernöstlichen Ländern

Japan und China tanzen da etwas aus der Reihe. Trinkgeld gehört hier nicht zur Gewohnheit. Ganz im Gegenteil. Es wird sogar als Beleidigung angesehen, insofern Sie sich nicht in einem internationalen Hotel befinden. In China wird dies aber z.B. in den Touristenzentren wieder wett gemacht. Hier bekommt das Servicepersonal 10 Prozent und der Reiseleiter 1 Dollar. Der Service in Japan wird mit kleinen Geschenken oder 1-2 Dollar belohnt.

Jetzt kann Sie bezüglich des Trinkgeldes nichts mehr in Verlegenheit bringen, also auf in den Urlaub!