Modellversuch macht Menschen mit Lungenkrebs Hoffnung - Verlangsamung des Tumors möglich

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2012

Bisher haben die Forscher das neue Verfahren nur im Labor getestet, aber bereits jetzt besteht der Anlass zur Hoffnung, dass aus der Idee eine neue Therapie für Menschen mit Lungenkrebs werden könnte. Im Modell ist es deutschen Forschern in Erlangen gelungen, das Interleukin 17a zu blockieren. Das bewirkt, dass der Krebs in der Lunge ausgebremst wird und messbar langsamer wächst.

Bisher verstarben Patienten an dieser Art des Krebs relativ schnell. Den Grund dafür sah man in der unzureichenden Erforschung von Lungenkrebs und wollte dies in Erlangen ändern. Man beschäftigte sich eingehender mit dem Reaktionen des Immunsystems im Körper, während es gegen den Krebs kämpft. Dabei entdeckte man, dass Tumoren in der Lunge vor allen Dingen das körpereigene Interleukin 17a ausnutzen, um sich selbst beim Wachsen zu helfen. Der Körper produziert Interleukin 17a eigentlich als Teil der Immunabwehr, doch der Krebs nutzt das eiskalt aus. Er regt die Produktion sogar bewusst an. Das stellte man bei der gezielten Untersuchung von Betroffenen fest.

Nun blockierte man den Botenstoff im Labor und tatsächlich reagierte der Krebs darauf: sein Wachstum nahm ab. Nun arbeitet man daran, dass Interleukin 17a beim Menschen zu blockieren. Zumindest in der Theorie weiß man, was man tun muss. Der Botenstoff wird von den T-Lymphozyten unsres Körpers hergestellt, die dafür ein bestimmten Eiweiß benötigen. Der Krebs senkt bewusst die Menge dieses Eiweißes, woraufhin die T-Lymphozyten außer Kontrolle geraten und immer mehr Interleukin 17a im Körper freisetzen. Indem man künstlich den Wert des Eiweiß hoch hält, könnte das verhindert werden.