Moderner Lungenultraschall ist in der Notaufnahme ein Muss

Von Cornelia Scherpe
17. Dezember 2012

Lange Zeit galt das Lungenultraschall als recht unpraktikables Verfahren, doch dank technischen Verbesserungen ist es inzwischen aus der Notfallmedizin nicht mehr wegzudenken. Inzwischen kommt es im Grunde bei jedem Patienten zur Anwendung, der über Schmerzen in der Brust oder einem Engegefühl klagt.

Neben der Möglichkeit, dass ein Herzinfarkt vorgefallen ist, besteht auch die Chance, dass sich Wasser in der Lunge befindet. Das kann durch ein Ultraschall schnell bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die modernsten Geräte können umgehend und sehr einfach klare Bilder liefern und machen die rasche Diagnose noch in der Notaufnahme möglich.

Welche Krankenbilder alle entdeckt werden können, hat ein Forscherteam kürzlich zusammengefasst. Ein Lungenödem, also Wasser im Gewebe, ist nicht die einzige Diagnose, die mit Sicherheit gestellt werden kann. Auch ein Pleuraerguss kann erkannt werden. Dabei sammelt sich ebenfalls Wasser an, allerdings nicht in der Lunge selbst, sondern zwischen den Lungenflügeln und der Brustwand.

Der Ultraschall erkennt zudem einen Pneumathorax. Dieser tritt auf, wenn durch krampfartiges Husten eine Verletzung entsteht, bei der Luft aus der Lunge und in den Brustkorb gelangt. Auch eine schwere Lungenentzündung ist inzwischen via Ultraschall sichtbar, da das Bindegewebe zwischen den einzelnen Bläschen sich verändert.

Da die Methodik so harmlos ist, dass es quasi keine Nebenwirkungen geben kann, werden selbst Neugeborene so untersucht, um zum Beispiel zu sehen, ob die Lunge vollkommen entwickelt ist.