Modische Outdoor-Kleidung und ökologische Ansprüche: Zwickmühle für die Verbraucher

Von Nicole Freialdenhoven
24. Juni 2013

Der Trend geht zu immer mehr Outdoor. Naturliebhaber, die sich für ökologisch interessiert halten und für mehr Nachhaltigkeit engagieren, stehen dabei vor einer scheinbar unlösbaren Zwickmühle: Denn die moderne Outdoor-Kleidung, ohne die heute keiner mehr auf Wanderschaft geht, ist ausgesprochen umweltschädlich. Wasserfeste Funktionsjacken werden beispielsweise mit per- und polyfluorierten Carbonen (PFC) hergestellt, von denen einige unter dem Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Auch das Immunsystem und sogar die Fortpflanzungsfähigkeit können gestört werden.

Zudem können PFC-Stoffe in der Natur kaum abgebaut werden und gelangen so beispielsweise in den Trinkwasserkreislauf. Nach Angaben von Greenpeace werden jedes Jahr rund 11.000 Tonnen Fluorcarbone alleine für die Outdoor-Industrie hergestellt. Einige Ausrüster bewerben ihre Produkte daher schon als "Ecorrect Outerwear" wie der Öko-Label Pyua, der auf PFC verzichtet. Allerdings tun sich diese kleinen Label auch leichter als die globalen Marken. Diese haben sich bislang geweigert, ein von Greenpeace gefordertes Detox-Abkommen zu unterzeichnen.

Gefordert sind jedoch auch die Verbraucher: Solange es unbedingt hochpreisige Modelle mit absoluter Wetterfestigkeit und Atmungsaktivität sein müssen, werden die Hersteller nur schwer auf Fluorcarbone verzichten können. Im Sinne der Natur wäre es da viel eher, auch einmal das Naßwerden oder Schwitzen auf einer Wanderung zu akzeptieren.