Mönchskloster Athos gefragt wie nie: Die Wirtschaftskrise lockt Aussteiger an

Von Nicole Freialdenhoven
5. Oktober 2012

Das abgelegene Kloster der griechischen Mönchsrepublik Athos im äußersten Nordosten Griechenlands ist schon lange ein beliebtes Ziel für männliche Pilger und Touristen. Frauen ist der Zutritt zum heiligen Berg der orthodoxen christlichen Mönche jedoch verwehrt - sie brauchen die Reise erst gar nicht antreten.

Aufgrund der Wirtschaftskrise in Griechenland bewerben sich aktuell mehr Besucher als je zuvor für eines der begehrten Besucher-Visa der Mönchsrepublik, die pro Tag nur zehn nicht-orthodoxe Pilger willkommen heißt. In der Regel gelten die Visa für vier Tage, doch manche bleiben mit Sondergenehmigungen auch länger. Sie alle eint die Suche nach spiritueller Einkehr und eine Pause vom hektischen Rummel des modernen Lebens.

In den vier erlaubten Nächten schlafen die regulären Besucher je eine Nacht in einem anderen Kloster - so wollen es die Regeln. Früh aufstehen und an den Messen teilnehmen ist selbstverständlich. Alle Versuche der EU, das 1000 Jahre alte Frauenverbot der Mönche aufzuheben, scheiterten: Da der Berg Athos ein Geschenk Gottes an die Jungfrau Maria, die reinste aller Frauen, war, dürfen andere Frauen nun nicht hinein. Daran soll sich auch in den nächsten 1000 Jahren nichts ändern.