Muskelabbau nach den Wechseljahren: Alkohol beschleunigt den Verlust

Abbau von Muskelmasse - Postmenopausale Frauen sollten Alkoholkonsum im Auge behalten

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2017

Zum natürlichen Alterungsprozess gehört es, dass Männer und Frauen im Alter an Muskelmasse verlieren. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einer Sarkopenie, was übersetzt "Mangel an Fleisch" bedeutet. Der Prozess kann zwar nicht aufgehalten werden, die Lebensumstände entscheiden aber zu einem Großteil mit, wie viel Muskelkraft tatsächlich eingebüßt wird.

Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass Frauen nach den Wechseljahren vor allem ihren Alkoholkonsum im Auge behalten sollten. Wer viel trinkt, verliert schneller Muskelgewebe.

An der Untersuchung hatten 2.373 koreanische Frauen teilgenommen, die in der Postmenopause ihres Lebens waren. Alle Teilnehmerinnen wurden eingehend zu ihrem Alkoholkonsum befragt und entsprechend der Antworten in drei Gruppen unterteilt: Frauen, die nie tranken, Gelegenheitskonsumentinnen und Frauen mit hohem Konsum.

Vierfaches Risiko auf Sarkopenie bei Vieltrinkerinnen

Untersuchungen des Muskelgewebes zeigten, dass das Risiko auf Sarkopenie bei den Vieltrinkerinnen um das Vierfache erhöht war, verglich man sie mit den Damen, die nie tranken. Das Ergebnis überraschte die Forscher wenig, denn auf biologischer Ebene konnten ältere Untersuchungen bereits zeigen, was Alkohol mit dem Muskelgewebe eines Menschen macht: Gelangt Alkohol in den Körper, wird die Herstellung verschiedener Eiweiße gehemmt, die für die Muskelkraft notwendig sind. Je höher daher der regelmäßige Konsum, umso schwerer haben es die Muskeln selbst bei häufigem Training.

Interessant ist dieses Ergebnis auch für die Therapie während der Wechseljahre, beziehungsweise danach. Manche Frauen in der Postmenopause entscheiden sich für eine Östrogentherapie, um dem Muskelschwund entgegenzuwirken.

Die Wirksamkeit der Hormone ist zwar bewiesen, doch die Studie legt nahe, dass Frauen mit höherem Alkoholkonsum auch ihre Trinkmuster ändern können, um das Muskelgewebe zu schützen. Für manche dürfte dann die Hormontherapie unnötig werden.