Muslimische Hochleistungssportler müssen fasten: Ramadan fällt auf die Olympiade

Von Nicole Freialdenhoven
3. August 2012

Olympioniken aus muslimischen Ländern haben aktuell ein ganz besonderes Problem: Der Fastenmonat Ramadan hat begonnen. Danach dürfen gläubige Muslime zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts zu sich nehmen. Das gilt auch für die Athleten, egal ob sie an diesen Tagen Wettkämpfe austragen. Allerdings sind die Ramadan-Regeln dehnbar.

So steht bereits im Koran geschrieben, dass Menschen, die sich auf einer Reise befinden, an anderen Tagen fasten sollen. Manche muslimische Sportler, wie der ägyptische Gewichtheber Abeer Ramadan halten sich an diese Regel und essen zumindest während der Wettkampftage tagsüber. Der britische Ruderer Mohamed Sbihi dagegen spendet als Buße für ein marokkanisches Kinderheim und verzichtet auf das Fasten. Andere dagegen wollen durchhalten. Der palästinensische Jukoka Maher Abu Rheileh schwört auf die innere Kraft, die aus anderen Quellen als der Nahrung komme.

Da die Athleten nur zwischen dem Sonnenuntertag und dem Sonnenaufgang essen dürfen, ist die IOC Mensa nun 24 Stunden am Tag geöffnet. Trotzdem ärgern sich viele Muslime über die Überschneidung: Olympia würde schließlich auch nicht über Weihnachten ausgetragen, so der Vorsitzende der Islamischen Menschenrechtskommission in London.