Nach dem ersten inhalierbaren Insulin: Run auf weitere Medikamente zum Einatmen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. Oktober 2006

Die Marktreife und Zulassung von Insulin als erstes inhalierbares Medikament für Diabetiker hat die Tür aufgestoßen, weitere Arzneien zum Einatmen zu entwickeln.

Wie die Apotheken Umschau berichtet, wird bereits an weiteren Hormonen, am Gerinnungshemmer Heparin, an Morphin, an Interferon gegen Multiple Sklerose und an einem Masern-Impfstoff gearbeitet, die allesamt eingeatmet statt gespritzt werden sollen. Der Firma Pfizer als Hersteller des inhalierbaren Insulins sind mehrere technische Neuerungen gelungen, die auch auf andere Medikamente anwendbar sind.

Ob die Erwartungen aber tatsächlich erfüllt werden, wird von der weiteren Entwicklung der Inhalatoren abhängen, denn beim Insulin geht noch der meiste Wirkstoff verloren. Nur zehn Prozent gelangt über die feinen Lungenbläschen (Alveolen) ins Blut. Diese "Verschwendung" ist schlicht zu teuer.

Die Forscher sind aber optimistisch: "Bis 80 Prozent des Wirkstoffs in die Alveolen zu schleusen ist machbar", glaubt Dr. Gerhard Scheuch, Geschäftsführer der Firma Activaero, die Inhalationssysteme entwickelt.