Nach dem Schlaganfall - gezielte Stromreize helfen gelähmten Händen

Von Cornelia Scherpe
28. März 2012

Ein Schlaganfall ist extrem gefährlich, denn sogar wenn man ihn überlebt, muss mit schweren Behinderungen gerechnet werden. Neben dem Verlust der Sprachfähigkeit kommt es besonders häufig zu einseitigen Lähmungen. Viele Menschen müssen Dinge wie das Schreiben oder sogar normales Greifen wieder neu lernen. Dabei kann eine Therapie mit gezielten Stromreizen helfen. Eine Studie hat nun gezeigt, wie viel der Motorik ein Betroffener dadurch zurückbekommen kann.

Stimuliert wurden bei Patienten die Fingernerven. Der Schlaganfall lag bei allen circa sechs Wochen zurück und die negativen Folgen sollten nun in einer Reha gemindert werden. Einige erhielten die hochfrequente Reiz-Therapie, bei der 20 Impulse je Sekunde auf die Nerven treffen, die anderen wurden normal mit Physio- und Ergotherapie versorgt. Nach zehn Sitzungen konnte man nach zwei Wochen die Ergebnisse vergleichen. Jene Patienten, die mittels Standardtherapie behandelt worden waren, zeigten kaum Verbesserungen ihrer Fähigkeiten.

Im Schnitt lag ein Erfolg bei drei Prozent. Wer jedoch die Stimulationstherapie bekommen hatte, konnte die Motorik um 13 Prozent verbessern. Bereits ältere Studien hatten diesem Konzept Erfolg bescheinigt. Sogar bei Patienten, deren Schlaganfall schon Jahre zurücklag, konnte die Motorik auf diesem Wege noch verbessert werden.