Nach einer Grippe steigt das Risiko für Parkinson

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

Jedes Jahr wird die Welt von diversen Grippewellen heimgesucht. Tausende Menschen liegen dann mit Fieber, Husten und zugeschwollener Nase im Bett. Auch wenn eine schwere Grippe das Potential hat, tödlich zu verlaufen, so können Medikamente und die nötige Ruhe den meisten über den Berg helfen. Nun zeigt eine Studie jedoch, dass danach deswegen nicht alles wieder unbeschwert und schön ist.

Laut einer Erhebung der University of British Columbia haben Menschen nach einer überstandenen Grippe nun ein höheres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Die Grippe scheint mit langfristigen Folgen auf die Nerven zu wirken und führt daher zu einer Risikosteigerung.

In der Erhebung interviewte man insgesamt 800 Personen intensiv. 400 waren an Parkinson erkrankt, die andere Hälfte war gesund. Es zeigte sich, dass besonders die Parkinson-Patienten über viele Grippefälle in ihrer Vergangenheit berichten konnten. Das ergab eine Verdopplung der Parkinson-Gefahr für alle Menschen mit Grippe. Das Risiko nahm allerdings dann wieder ab, wenn der letzte Krankenfall mindestens zehn Jahre her war. Andere Krankheiten wie die Masern wirkten sich überraschend positiv auf die Nerven aus. Wer eine Kinderkrankheit gehabt hatte, dessen Risiko für Parkinson sank im Schnitt um 35 Prozent.

Bisher sind die genauen Ursachen für Morbus Parkinson noch nicht erschöpfend erforscht. Man weiß, dass es sich um eine degenerative Erkrankung der Nervenzellen handelt, doch was den Prozess schlussendlich auslöst, ist nicht bekannt. Offenbar ist eine schwere Grippe aber mindestens ein Katalysator.