Nach einer Herztransplantation weniger Krebs dank Statinen

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2012

Unmittelbar nach einer Herztransplantation sollten an den betreffenden Patienten Statine vergeben werden. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie. Durch den zügigen Beginn einer Statintherapie wird nicht nur die allgemeine Lebenserwartung erhöht, sondern es sinkt auch das Risiko auf sich entwickelnden Krebs. Viele Träger eines Spenderherzens entwickeln in den folgenden Jahren Krebs. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um aggressiven Hautkrebs, der die neu gewonnene Lebenszeit wieder erheblich verkürzen kann. Vor allen Dingen die nach der OP eingenommenen Immunsuppressia fördern den Krebs.

Wirklich verhindern kann man das nicht, denn die Patienten sind auf ihre Immunsuppression angewiesen, damit das neue Organ auch vom Körper angenommen wird. Doch die Statine senken das Risiko immerhin um gute 65 Prozent.

Diese Zahl wurde in einer Studie mit 255 Patienten ermittelt. Sie hatten zwischen den Jahren 1985 und 2007 ein neues Herz bekommen. 108 der Patienten hatten später mit Hautkrebs zu kämpfen. Von denen, die mit Statinen versorgt worden waren, fanden sich wenige in dieser Gruppe. Allgemein lag ihr Krebsrisiko damit acht Jahre nach der Operation nur bei 13 Prozent, bei den übrigen bei 34 Prozent. Diese Kluft wurde auch größer, je länger man die Probanden beobachtete. Nach zehn Jahren lag das Verhältnis bei 18 Prozent zu 39 Prozent und nach zwölf Jahren hatten jene mit Statinen nur ein Risiko von 22 Prozent, der Rest jedoch eines von 42 Prozent.

Dieses Studienergebnis und die daraus resultierende Empfehlung zur Statinvergabe ist interessant, das Statine lange Zeit eigentlich als Krebsauslöser und nicht als Risikosenker galten.