Nach einer künstlichen Befruchtung werden mehr Töchter geboren

Durch Blastozystentransfer ist das Verhältnis zwischen Mädchen- und Jungen-Geburten umgekehrt

Von Laura Busch
7. Dezember 2009

Paare, die sich zu einer künstlichen Befruchtung durch eine Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI-Methode) entschließen, bekommen sehr viel wahrscheinlicher ein Mädchen, als einen Jungen. US-Wissenschaftler hatten 15.000 Babys untersucht, deren Mütter künstlich befruchtet worden waren.

Normalerweise kommen in den USA auf 105 männliche etwa 100 weibliche Babys. Nach einer bestimmten Form der ICSI-Behandlung, dem Blastozystentransfer, scheint sich das Verhältnis zwischen den Geschlechtern jedoch umzukehren.

Durchführung der künstlichen Befruchtung

Vor einer ICSI werden Frauen mit Hormonen behandelt, damit nicht nur eine, sondern mehrere Eizellen heranreifen. Diese werden entnommen und in einem Reagenzglas befruchtet, indem die Spermien direkt in das Glas gegeben werden. Nach ein bis zwei Tagen werden die befruchteten Eizellen wieder in den Körper der Frau eingesetzt.

Bei einem Blastozystentransfer wird noch einige Tage abgewartet, bis sich die Eizellen im Reagenzglas bereits zu sogenannten Blastozysten weiter entwickelt haben. Da dies nur den vitalsten Zellen gelingt, müssen insgesamt weniger eingesetzt werden, wodurch Mehrlingsgeburten verringert werden können.

Laut den Wissenschaftlern rund um Dr. Barbara Luke von der Michigan State University ist bisher noch nicht geklärt, wieso es bei einer solchen Vorgehensweise eher zu der Zeugung eines Mädchens kommt.