Nach Unfall eines Kleinwüchsigen in Cuxhavener Disco geraten umstrittene Mottoparties ins Kreuzfeuer

Von Melanie Ruch
25. September 2013

Die Cuxhavener Disco "Janssen's Tanzpalast" hat eine umstrittene Mottoparty veranstaltet, bei der ein kleinwüchsiger Tänzer zur Belustigung der Gäste aufgetreten ist. Für seine "Lilliputaner"-Party warb der Tanzpalast mit dem Versprechen, dass derjenige, der den Lilliputaner einsperrt einen Flatscreen gewinnt, doch die Party fand ein jähes Ende, weil der kleinwüchsige Tänzer von seinem Podest stürzte und sich schwer an einem Halswirbel verletzte.

Empörung im Internet war groß

Weil viele Außenstehende auf Grund des Party-Slogans davon ausgingen, dass sich der kleinwüchsige Mann bei einer regelrechten Hetzjagd verletzt hat, war die Empörung vor allem in sozialen Netzwerken sehr groß. Wie der Veranstalter unter anderem in einem Statement auf seiner Facebook-Seite versicherte, hat aber nie eine Hetzjagd stattgefunden.

Die Motto-Party sei eine Anlehnung an den Film "Project X" gewesen, in dem eine Party eskaliert, auf der ein Kleinwüchsiger gejagt und in einem Backofen eingesperrt wird. Auf der Mottoparty im Tanzpalast habe der Kleinwüchsige aber lediglich auf einem Podest getanzt und einen Ball in die Menge geworfen oder sich antippen lassen, um den "Sieger" zu ermitteln.

Dass sich der kleinwüchsige Tänzer nicht bei einer Hetzjagd, sondern bei einem Sturz von einem Tanzpodest verletzt hat, haben auch die Ermittlungen der Polizei ergeben.

Verband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e.V. will Mottopartys verbieten lassen

Die Empörung über eine solch dikriminierende Mottoparty hat aber dennoch nicht nachgelassen. Jetzt will sogar der Verband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e.V. rechtlich gegen derartige Mottoparties vorgehen, die sich offenbar in vielen Discos großer Beliebtheit erfreuen, und einen Verbotsantrag stellen.

Der Tanzpalast in Cuxhaven hat bereits angekündigt in Zukunft keine Mottoparties mit Kleinwüchsigen mehr zu veranstalten.