Nach Zugentgleisungen: Sicherheitsbedenken am Stuttgarter Hauptbahnhof

Nach den neuerlichen Zugentgleisungen am Stuttgarter Hauptbahnhof summiert sich die Zahl der entgleisten Züge seit dem Baubeginn von Stuttgart 21 auf fünf, dazu kommen weitere Pannen im täglichen Zugverkehr. Der Ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) warf der Deutschen Bahn nun vor, kein verantwortlicher Bauherr zu sein und die Sicherheit an einem der größten Bahnhöfe Deutschlands nicht gewährleisten zu können.

Die Pannenserie ereignete sich ausschließlich auf neuen Gleisen und Weichen, die durch die Bauarbeiten für Stuttgart 21 vor der Einfahrt zum Hauptbahnhof von der Bahn neu angelegt wurden. Der neueste Vorfall, bei dem am Samstag ein InterCity und drei Waggons aus den Gleisen sprangen, ereignte sich an der gleichen Stelle, an der im Juli ein weiterer InterCity entgleist war. Die damals beschädigte Weiche war ausgewechselt worden.

Die Bahn verweist auf eine Untersuchung des Eisenbahnbundesamtes, die die Vorfälle untersucht und in den nächsten Wochen ihre Erkenntnisse bekannt geben würde. Bis dahin wolle man sich nicht zu möglichen Ursachen äußern. Die Reparaturarbeiten in Stuttgart dauern derzeit noch an. Im Bahnhof stehen lediglich 11 der sonst 16 Gleise zur Verfügung, wodurch es im Regionalverkehr weiterhin zu Verspätungen kommt.