Nachtblindheit erkennen und ernst nehmen

Von Cornelia Scherpe
9. November 2012

Fast alle Menschen haben es bei Dämmerung oder in der Nacht schwerer, sich zu orientieren. Das ist ganz normal, da weniger Licht ins Auge fällt und daher die Informationen weniger gut bearbeitet werden können.

Allerdings gibt es auch Menschen, die sich im Dämmerlicht überhaupt nicht orientieren können. Diese leiden an der sogenannten Nachtblindheit.

Objekte werden bereits bei der Dämmerung kaum noch zu erkennen und beim Wechsel vom hellen Raum hinaus in den dunklen Hausflur sehen diese Menschen gar nichts mehr. Was viele einfach als gegeben hinnehmen und nicht weiter beachten, ist tatsächlich eine Sehbehinderung.

Daher ist beim Verdacht auf das Leiden der Gang zum Augenarzt wichtig. Dieser kann schnell feststellen, ob die kleinen Stäbchen im Auge eine Funktionsstörung haben.

Die schlechte Nachricht ist, dass die Nachtblindheit bisher kaum behandelt werden kann. Doch wer zumindest sicher weiß, dass er betroffen ist, der geht im Alltag bewusster mit dem Problem um.

Beispielsweise sollte man es komplett vermeiden, in der Dämmerzeit oder nachts mit dem Auto unterwegs zu sein. Auch als Fußgänger hält man sich besser an helle Tagesstunden oder geht, wenn abendliche Ausflüge sich beispielsweise nach der Arbeit nicht vermeiden lassen, mit einem Kollegen gemeinsam.

Eine Diagnose ist außerdem wichtig, da die Nachtblindheit oft nur eine Folge einer anderen Grunderkrankung ist. Vererbte Kurzsichtigkeit begünstigt die Erkrankung, daher braucht man vielleicht auch ohne es bewusst zu wissen, schon längst eine Brille. Auch der Grüne Star kommt schleichend und kann sich durch die Nachtblindheit ankündigen.