Nachteilte der Adipositas-Chirurgie - Magenband und co. können zu Depressionen führen

Von Cornelia Scherpe
24. September 2012

Menschen, die überschüssige Kilos nicht mehr durch Sport und bewusstes Essen loswerden können, nehmen oft die Möglichkeiten einer Adipo­sitas-Chirurgie wahr. Dabei wird mittels Magenband oder Magen-Bypass der Gesundheit des Betroffenen etwas Gutes getan.

Studien zeigen, dass durch einen chirurgischen Eingriff in vielen Fällen ein langanhaltender Nutzen erzielt werden kann. In einer aktuellen Studie wurde allerdings auch deutlich, dass Operierte nun öfter unter Depressionen leiden. Sogar einige Fälle von Suizid mussten dokumentiert werden. Damit ist eine bisher unbekannte Nebenwirkung der Adipo­sitas-Chirurgie dokumentiert.

Die Patienten erholen sich zwar in der Regel gut vom Eingriff selbst und verlieren an Gewicht, doch das scheint ihr Seelenleben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die psychische Belastung wurde in einer Studie nachgewiesen, die 2001 begonnen worden war.

Damals nahmen 418 Menschen daran teil und ließen eine OP zur Beseitigung ihrer Adipositas durchführen. Im Laufe der Jahre konnten noch 387 zu einer Nachuntersuchung eingeladen werden. Sechs Jahre nach dem Eingriff hatten alle Teilnehmer deutlich abgenommen und wogen im Schnitt 27,7 Prozent weniger als zuvor.

Nur zwei Prozent hatten Diabetes bekommen, was in einer Kontrollgruppe ohne OP deutlich mehr Patienten betraf. Hier entwickelten 17 Prozent das Zuckerleiden. Doch vier Patienten hatten sich während der Studienzeit das Leben genommen. Zwei Vergiftungsopfer und drei weitere Tode ohne genaue Erklärung kamen hinzu.

Von den übrigen zeigten viele ernsthafte Hinweise auf depressive Verstimmungen. Ermittelt wurde dies via Fragebogen zur allgemeinen Lebensqualität. Viele fühlten sich durch die neuen Essgewohnheiten eingeengt und vermissten das Naschen.