Nahrungsergänzungsmittel machen nur für wenige Menschen wirklich Sinn

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2013

In allen Drogerien und selbst in normalen Einkaufsläden trifft man sie inzwischen in großer Menge an: Nahrungsergänzungsmittel. Die kleinen Tabletten und Pillen locken mit dem Versprechen, alle wichtigen Stoffe zu enthalten, die ein gesunder Organismus braucht.

Als Laie ist man schnell gewillt, all den Vitaminen, dem Fischöl und Eiweißmitteln zu glauben. Doch aus ärztlicher Sicht ist der Kauf dieser Produkte für die meisten Menschen im Grunde nur eine einzige Geldverschwendung. Wer sich halbwegs gesund ernährt, der braucht die Pillchen und Kapseln nicht. Es kann sogar das Gegenteil eintreten: Durch eine gute Ernährung und zusätzliche Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel kommt es zu einem beständigen Überangebot und das wiederum kann der Gesundheit sogar schaden.

Es gibt allerdings Fälle, in denen die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel durchaus Sinn macht, nämlich dann, wenn eine Krankheit zu Grunde liegt, die dank der Pillen gelindert oder in Schach gehalten werden kann.

Viele Krebspatienten profitieren zum Beispiel von der Extra-Dosis an Vitaminen und Nährstoffen und Menschen mit ernsten Augenerkrankungen können dank Lutein ihren Augen helfen. Gesunde Menschen dagegen sollten nur dann zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, wenn sie beispielsweise auf bestimmte Dinge komplett verzichten. So kann ein Supplement mit Omega-3-Fettsäuren sinnvoll sein, wenn jemand niemals Fisch zu sich nimmt. Auch Vegetarier und Veganer können sich durch die Mittel die Stoffe holen, die sie aus ihrer Art der Ernährung nur sehr schwierig beziehen können.

In all diesen Fällen spricht nichts gegen die Nahrungsergänzungsmittel. Allerdings ist es stets sinnvoll, einmal mit dem eigenen Hausarzt über die Ernährung und die eingenommenen Mittel zu reden. Dieser kann dann einschätzen, was gut ist und wo Handlungsbedarf besteht. Bei einer ausgewogenen Ernährung sollten die Pillen und Pulver in jedem Fall überflüssig sein.