Nahrungsmittelallergien: Vor allem IgG-Test ist meist sinnlos

Von Nicole Freialdenhoven
28. März 2013

Die Angst vor Nahrungsmittelallergien treibt immer mehr Menschen um. Jeder Durchfall und jede Blähung wird dann nach dem Essen auf eine mögliche Allergie zurückgeführt und nicht auf zu hektisches Essen oder zu schwere Kost.

Dies nutzen Heilpraktiker aus, die mit einem Allergietest locken - zu stattlichen Selbstkostenpreisen für die Betroffenen. Darauf weisen Ärzte hin, die vor allem den sogenannten IgG-Test anprangern, bei dem auf das Immunglobulin G getestet wird. Das Immunglobulin wird vom Körper standardmäßig als Reaktion auf fremde Eiweiße gebildet, sodass ein hoher IgG-Wert kein Anzeichen für eine Allergie ist, erklärt Harald Renz, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie.

Wer sich an die Anweisungen der Heilpraktiker hält und die vielen Lebensmittel meidet, die angeblich für die allergische Reaktion verantwortlich ist, bekommt möglicherweise nicht mehr genügend Mineralstoffe und Vitamine. Er rät stattdessen zu einer Untersuchung auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die auf einem Fehler im Stoffwechsel beruhen.

Dazu gehört beispielsweise die Laktoseunverträglichkeit, bei der Betroffene Probleme mit dem Milchzucker haben, oder die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), bei der Getreideprodukte vermieden werden sollten. Diese wird mit einem speziellen Bluttest ermittelt. Auch Hauttests oder Ultraschalluntersuchungen bringen bessere Resultate als der teure und überflüssige IgG-Test.