NASA schaut ins Innere des Mondes

Von Ingo Krüger
7. Dezember 2012

Es gab zwar bereits unzählige Mond-Missionen, doch über das Innere des Erdtrabanten ist nur wenig bekannt. Ein neues Forschungsprojekt der US-Raumfahrtbehörde NASA hat nun Informationen über den Aufbau des Mondes geliefert.

Die beiden Raumsonden des Projekts GRAIL (Gravity Recovery and Interior Laboratory), die seit Anfang 2012 den Mond in niedrigen Umlaufbahnen umrunden, haben Ergebnisse von Schwerkraftmessungen zur Erde geschickt.

Dort haben Wissenschaftler das Material ausgewertet und festgestellt, dass die Kruste des Mondes zwischen 34 und 43 Kilometer dick ist, und damit 10 bis 20 Kilometer weniger als bislang vermutet. Dies bedeutet sehr wahrscheinlich, dass dass die chemische Gesamtzusammensetzung des Mondes derjenigen der Erde entspricht. Die rund vier Jahrzehnte alte These, dass eine gigantische Kollision zwischen der jungen Erde und einem riesigen Asteroiden den Erdtrabanten entstehen ließ, scheint sich demnach zu bestätigen.

Im Untergrund der Mondkruste entdeckten die NASA-Experten langgestreckte Strukturen, die Gänge aus dichteren Gesteinen darstellen, die aus dem tieferen Inneren des jungen Mondes nach oben stiegen. Sie sind mehrere Kilometer breit. Einige von ihnen dehnen sich mehr als 500 Kilometer aus.

Es handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um Risse, die in der Frühgeschichte des Mondes aufbrachen, weil sich der Trabant insgesamt ausdehnte. Anschließend floss Magma in die Spalten und füllte diese Lücken auf. An der Oberfläche sind sie jedoch nicht mehr zu erkennen.

Mittlerweile haben die beiden GRAIL-Sonden ihre Höhe auf durchschnittlich 23 km verringert, um noch genauere Messungen durchführen zu können. Nach Ende der Mission am 17. Dezember 2012 werden die Satelliten etwa 40 Tage später auf dem Mond aufschlagen.

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