Nasenpiercings können zum gesundheitlichen Risiko werden

Von Cornelia Scherpe
28. Mai 2013

Ob man Nasenschmuck schön findet oder nicht, liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und sollte jedem selbst überlassen sein. Inzwischen sind dezente Stecker in der Nase in den meisten Familien nicht einmal mehr ein Streitthema. Aus medizinischer Sicht sind Nasenpiercings allerdings umstritten, denn Ärzte wissen um die Gefahr, die von den kleinen Schmuckstücken ausgeht.

Daher wundert es auch keinen, dass 93 Prozent aller Mediziner einen Nasenpiercing bei einem Kollegen für mehr als unangemessen halten. Auch 76 Prozent der Patienten wollen diesen Schmuck nicht bei ihrem Arzt sehen. Doch was haben Ärzte eigentlich gegen die kleinen Stecker? Anders als beim Ohrläppchen sitzt das Nasenpiercing an einer ungünstigen Stelle zum Durchstoßen. Daher kann es zu Verletzungen des Knorpels kommen.

Die Narbenbildung ist in der Nase zudem deutlich unangenehmer als am Ohrläppchen. Außerdem kann die Arbeit mit nicht sterilen Instrumenten sehr schnell zu diversen Infektionen führen. Im schlimmsten Fall führt all dies zu einer Funktionseinschränkung beim Atem durch die Nase und das auf Dauer. Weniger drastisch, aber für den Betroffenen auf jeden Fall psychisch belastend, ist eine Deformation der Nase und eventuelle Atemgeräusche, die für immer auftreten werden.

Gerade beim Setzen von Nasenschmuck sollten Piercer daher größte Vorsicht walten lassen. Am besten sucht man ein Studio auf, dessen Piercer nachweislich Mitglied beim EAPP ist, dem Europäischen Berufsverband für professionelles Piercing. Diese halten sich mit großer Wahrscheinlichkeit an die strengen Richtlinien bezügliche Hygiene, Durchführung und Jugendschutz. Es liegt aber auch in der Verantwortung der Schmuckträger, nach dem vermeintlichen Abheilen noch einmal einen Arzt auf die Einstichsstelle und die direkte Umgebung sehen zu lassen.