Neue Erkenntnisse - Ionenkanäle im Zentrum der Forschung

Von Cornelia Scherpe
23. August 2012

Bisher ist Morbus Parkinson noch nicht heilbar. Die Krankheit des Gehirns schreitet bei Betroffenen immer weiter fort, sodass gezielte Bewegungsabläufe immer schwieriger werden. Was genau bei Parkinson im Gehirn Schritt für Schritt abläuft, ist noch nicht erschöpfend erforscht. Nun ist ein deutsches Forschungsteam einen Schritt weitergekommen und ist damit eventuell auch näher an einer Heilungsmethode dran.

Im Experiment mit Mäusen versuchten die Wissenschaftler die Rolle von speziellen Ionenkanälen im Gehirn zu entschlüsseln. Die Forscher sind auf den sogenannten "K-ATP Ionenkanal" aufmerksam geworden. Dieser besteht aus einem Eiweiß und dieses verändert gezielt die Aktivität bestimmter Nervenzellen. Genauere Analysen zeigten, dass es Neuronen sind, die Dopamin produzieren. Bei Dopamin handelt es sich um ein Hormon, das der Mensch zum Leben benötigt und das auch eine Rolle bei Parkinson spielt. Bei Patienten kommt es über die Jahre zu einem vermehrten Absterben der Neuronen, die das Dopamin herstellen. Hier besteht also ein klarer Zusammenhang. Zu wenig Dopamin verschlimmert die Symptome.

Das Protein hatte bei den Mäusen nun ganz eindeutig eine sogenannte "Burstaktivität" ausgelöst. Für einen gewissen Zeitraum wurde also mehr Dopamin als normal dem Körper zur Verfügung gestellt. Jetzt wäre es denkbar, dass man von Außen die Aktivität des Ionenkanal "K-ATP" beeinflussen kann und damit die Hirnzellen dazu anregt, bewusst noch mehr Dopamin abzugeben. So könnte man Morbus Parkinson verlangsamen, oder sogar heilen.

Weitere Analysen sollen die genauen Abläufe nun im Detail festhalten. Man möchte herausfinden, an welcher Stelle man eingreifen kann, um gezielt auf die K-ATP Ionenkanäle einzuwirken.