Neue Gentherapie aus den USA verspricht Heilung von AIDS

Der erste Hoffnungsschimmer bei AIDS-Heilung: Behandlung mit HIV-resistentem Knochenmark

Von Ralph Bauer
20. Januar 2011

Gene von Menschen, die gegen HIV immun sind, versprechen neue Therapieansätze oder gar Heilung bei AIDS. Laut einem Bericht von FOCUS wollen US-Wissenschaftler die genetischen Informationen von Nordeuropäern, die gegen den HIV-Virus immun sind, auf Patienten übertragen. Gut ein Prozent der Menschheit verfüge über diese natürliche Gabe.

Im Labor funktionierte der Ansatz bereits, im Blut der Infizierten jenes Gen aus dem Erbgut zu ersetzen, dass der Virus als Angriffspunkt nutzt. Die so veränderten Zellen erwiesen sich als geschützt gegen den HIV-Virus. Die Ergebnisse erster klinischer Studien, bei denen zehn Patienten auf diese Art behandelt wurden, sollen im Frühjahr vorgelegt werden.

HIV-resistenter Spender sorgt für 1. erfolgreichen Fall

Für den Erfolg der Methode spricht ein Fall an der Berliner Charité. Dabei hatte ein AIDS-Infizierter im Jahr 2008 wegen einer Leukämie-Erkrankung Knochenmark eines HIV-resistenten Spenders erhalten. Danach nahm er keine Anti-HIV-Medikamente mehr und doch ließen sich in seinem Körper keine Spuren des Erregers mehr nachweisen.

Somit sehen die Forscher Chancen, die Immunschwäche-Krankheit endgültig besiegen zu können. "Erstmals wagen wir, auf Heilung zu hoffen", sagte James Hoxie, Direktor des Penn Zentrum für Aids-Forschung an der Universität Pennsylvania, zu FOCUS.