Neue Hoffnung in der Asthmaforschung - Geschmacksrezeptoren könnten die Behandlung verändern

Geschmacksrezeptoren in der Lunge sollen Asthmapatienten durch Inhalation bitterer Stoffe helfen

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2010

Der Mensch besitzt Geschmacksrezeptoren im Mund, jedoch nicht nur dort. Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass ähnliche Rezeptoren sich auch in unserer Lunge befinden. Diese Rezeptoren könnten die derzeitige Behandlung von Asthma grundlegend verändern.

Fehlerhaftes Atmen durch Geschmacksrezeptoren wieder normalisieren

Mediziner hoffen, dass sie diese Geschmacksrezeptoren nutzen können, um die Atemwege ihrer Patienten zu öffnen. Die Rezeptoren in der Lunge, so fanden Forscher heraus, sitzen direkt auf den Muskeln in unseren Bronchien. Diese Muskulatur ist dafür verantwortlich, dass sich unsere Brust hebt und senkt, wir also folglich ein- und ausatmen können. Bei Asthmapatienten arbeiten die Muskeln fehlerhaft, sodass das Atmen behindert wird.

Die revolutionäre Idee besteht nun darin, sich die Geschmacksrezeptoren auf den Muskeln zu Nutze zu machen, um das Ein- und Ausatmen wieder zu normalisieren. Die Geschmacksrezeptoren in der Lunge reagieren nach Studien auf bittere Stoffe, daher müssen Patienten solche inhalieren.

Die Geschmacksrezeptoren könnten in Zukunft Asthmamedikamente ersetzen, oder zumindest sehr wirksam unterstützen. Die Forschung will genaue Vorgehensweisen nun mittels Tierexperimenten ermitteln.