Neue Methode soll die Metastasen bei Prostatakrebs früher entdecken

Von Cornelia Scherpe
10. April 2013

Männer mit Krebs in der Prostata haben verschiedene Möglichkeiten, sich behandeln zu lassen. Die Wahl der Methode hängt im Wesentlichen davon ab, wie genau der Krebs geartet ist und ob er bereits Metastasen gebildet hat. Um diese früher zu erkennen, haben Forscher aus Graz eine neue Methode entwickelt. Gemeinsam mit deutschen Forschern hat man ein Testverfahren kreiert, das sich auf das Plasma eines Menschen konzentriert.

Ein genetischer Test soll es möglich machen, darin befindliche Krebszellen auf Wanderschaft zu erkennen. Man spricht daher umgangssprachlich bereits von einer "flüssigen Biopsie", denn statt Gewebeproben zur Analyse zu schicken, reicht bereits eine Blutprobe. Darin wird zunächst das Plasma vom Rest getrennt, damit man es untersuchen kann. Nun führt man eine Genanalyse durch, wie sie beim Gewebe bereits normal ist. Nur werden nun nicht Gewebezellen unter die Lupe genommen, sondern das flüssige Plasma.

Darin kann man dann Krebszellen finden, die sich vom Geschwür in der Prostata bereits getrennt haben und gerade dabei waren, durch die Blutbahn zu einem neuen Organ zu wandern. Die Genanalyse kann die Zellen sichtbar machen, da einige stets auf ihrer Reise absterben und dabei ihre Überreste im Blutplasma zurücklassen. Ein Computeralgorithmus kann die Überreste analysieren und dem Tumor zuordnen.

In einer ersten Pilotstudie mit 35 Freiwilligen konnte sich das Verfahren bereits bewähren. 25 von ihnen waren völlig gesund, während die übrigen zehn an einem Prostatakarzinom litten. Der Test konnte das einwandfrei nachweisen, indem er die Tumor-DNS im Blutplasma der wirklichen Patienten fand. Bei den anderen gab es diese Veränderungen natürlich nicht zu finden. Die Analyse macht in Zukunft eventuell auch möglich, genau zu errechnen, auf welche Therapie der Tumor am ehesten anspringen wird.