Neue Provisionsmodelle setzen kleine Reisebüros unter Druck

Von Dörte Rösler
2. August 2013

Die Tourismusbranche boomt. 2012 lag der Umsatz in Deutschland bei 22,5 Milliarden Euro. Die örtlichen Reisebüros bekommen jedoch immer weniger von diesem Kuchen ab. Die Vormacht der Internetportale und der wirtschaftliche Konzentrationsprozess lässt die kleinen Reisebüros verschwinden.

Aktuell gibt es hierzulande noch die höchste Dichte an lokalen Buchungsstellen. Mit knapp 10.000 Reisebüros und 1800 Countern in anderen Geschäften hat der Kunde die Qual der Wahl. Der Trend zur Online-Buchung führt jedoch zu einem langsamen Sterben der Reisebüros. 300 Läden müssen im Schnitt jährlich schließen.

Für zusätzlichen Druck sorgen neue Provisionsmodelle, wie sie etwa TUI vorgibt. Künftig will der Konzern seine Reisen nur noch über die regional führenden Anbieter verkaufen. Branchenkenner rechnen damit, dass zwischen 3000 und 4000 Reisebüros auf die Einnahmen mit TUI-Reisen verzichten müssen. Der Ausleseprozess unter den Reisebüros dürfte sich also beschleunigen.