Neue Studie beweist: Musikpiraten geben auch mehr Geld für legale Musik aus

Von Nicole Freialdenhoven
19. Oktober 2012

Seit Jahren führt die Musikindustrie eine hartnäckige Kampagne gegen illegale Tauschbörsen im Internet und "Musikpiraten" die sich die neueste Musik kostenlos online beschaffen. Sie werden für Milliardenverluste der Industrie verantwortlich gemacht. Stimmt nicht, wie eine neue Studie der New Yorker American Assembly für die Columbia University ergab. Sie befragte dazu tausende US-Amerikaner und Deutsche nach den Quellen für ihre Musik.

Wenig überraschend bestätigte die Studie frühere Untersuchungen wonach Musikliebhaber, die viele Musikdateien kostenlos im Internet herunterladen zugleich auch mehr Geld für legale Downloads ausgeben. Bei diesen Personen ist das Interesse an Musik in der Regel insgesamt sehr hoch und der Download gilt häufig als "Testhören" ob sich der Kauf lohnt.

Insgesamt stammt jedoch nur ein Fünftel der Musiksammlungen in den USA aus illegalen Downloads. Viel häufiger wurde die Musik offline und legal von gerippten CDs kopiert und als selbstgebrannte CD oder mp3-Rip an Freunde und Familienmitglieder weitergegeben. Die größten "Sünder" sind dabei die über 70-jährigen: Sie lassen sich die meiste Musik kopieren und kaufen am wenigsten selbst. Bei den Jüngeren beträgt das Verhältnis kopierte-gekaufte Musik etwa 50-50.