Neue Therapie für Drogenabhängige?

Von Katharina Cichosch
19. April 2012

Einige Substanzen machen in kürzester Zeit abhängig. Der Weg aus der Sucht hinaus ist ungleich schwerer. Denn selbst wenn der erste Entzug geschafft ist, beginnen die psychischen Herausforderungen - und denen ist entgegen landläufiger Meinung meist nicht mit einem guten Willen allein beizukommen. Eine beträchtliche Anzahl von Suchtkranken, die erfolgreich entzogen hat, wird im Laufe der Zeit wieder rückfällig.

Eine Forschergruppe an der Medizinischen Uni Innsbruck versuchte jetzt, den psychischen Mechanismen, die bei Suchtkranken ablaufen, auf die Spur zu kommen. Dies könnte zu einem besseren Verständnis von (ehemalig) Abhängigen führen und neue Therapiemöglichkeiten hervorbringen.

Erste Erfolge sind bereits veröffentlicht: In einem Tierversuch wiesen die Forscher nach, wie das Gehirn von Suchtkranken reagiert. Bereits vor einigen Jahren fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Drogensucht nicht Dopamin, sondern vielmehr den Botenstoff Azetylcholin aktiviert. Werden die Rezeptoren für diesen Botenstoff blockiert, dann kann der Impuls entsprechend unterbunden werden.

In ihren Studien experimentierten die Wissenschaftler bereits mit Spezialmedikamenten, die genau auf diese Weise in den Hirnstoffwechsel eingreifen. Vielleicht liegt gerade hier der Schlüssel für eine künftige Suchttherapie, die auch langfristig erfolgsversprechend ist.