Neue Therapie-Option gegen Diabetes in Sicht?

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2012

Die Forschung steht niemals still, das gilt auch für den Bereich der Diabetes. Forscher sind nun damit beschäftigt, eine gänzlich neue Therapie-Option zu entwickeln.

Der neue Ansatz beschäftigt sich mit der Niere. Unsere Nieren haben die Fähigkeit zu entscheiden, welche Produkte unseres Stoffwechsels wichtig sind und im Körper bleiben sollen und welche ausgeschieden werden. Der SGLT-2-Hemmer in unseren Nieren sorgt zum Beispiel dafür, dass der ankommende Zucker resorbiert wird, also den Körper zur Verfügung steht und nicht über den Urin verloren geht. Nur ein Zuviel an Zucker wird nicht in den Körper aufgenommen, sondern als Abfallprodukt erkannt und über den Urin abgegeben.

Könnte man diesen Prozess bei Diabetikern von Außen beeinflussen, so könnte mehr Glukose den Körper wieder verlassen und der Blutzuckerspiegel sinkt. Um das zu erreichen, experimentiert man derzeit mit den "SGLT-2-Hemmern". Diese Wirkstoffklasse soll die Nieren dazu bringen, mehr Zucker als Abfall zu erkennen. Indem der Schwellenwert für Glukose sinkt, wird alles darüber als Unnütz eingestuft und sollte den Körper über den Urin ganz einfach verlassen. Ganz so einfach wird es in der Praxis wohl aber nicht. Ein Problem dabei ist, dass die Harnwege unter dem Mehr an Glukose durchaus leiden könnten. Studien mit dem bereits recht weit entwickeltem Hemmer "Dapagliflozin" haben gezeigt, dass Patienten ein höheres Risiko auf Brust- und auf Blasenkrebs haben.