Neue und schonende Methode zur Diagnose von Gallenwegskrebs gefunden

Von Cornelia Scherpe
8. November 2012

In der Medizinischen Hochschule Hannover gibt es allen Grund zu feiern. Die Forscher vor Ort haben zum ersten Mal eine Methode entwickelt, mit der man Krebs in den Gallenwegen erkennen kann, ohne das dafür Gewebe entnommen werden muss.

Die Früherkennung von Gallenwegskrebs ist ohnehin erst seit einem Jahr möglich, da es als sehr schwer gilt, die Aktivität der Krebszellen von Entzündungen der Galle an sich zu unterscheiden. Um eine Diagnose zu stellen, wird seit einem Jahr mittels Endoskopie eine Probe des Gallensaftes entnommen und die Flüssigkeit dann im Labor untersucht. Diese Methode liefert zwar gute Ergebnisse, doch dem Patienten muss dafür das Endoskop eingeführt werden. Bisher kann man aber nur mit dieser invasiven Methoden arbeiten, was für die Patienten unangenehm ist und ein Risiko darstellen kann.

Doch in Hannover konnte man jetzt zur Diagnose vollkommen auf Schnitte ins Gewebe verzichten. Alles, was man für die Krebserkennung benötigte, war eine Urinprobe. Die Wissenschaftler hatten in Untersuchungen festgestellt, dass Menschen mit Tumoren in den Gallenwegen ein ganz bestimmtes Eiweißmuster haben. Dieses Muster weicht so stark von dem gesunder Menschen ab, dass der Unterschied deutlich in einer Probe nachgewiesen werden kann. Diesen Biomarker kann man sich nun also zunutze machen, um eine nicht-invasive Methode zur Diagnose zu haben.

Getestet wurde das neue Verfahren bereits bei 100 Probanden.