Neuentwicklung ADS-B warnt vor gefährlichen Wirbelschleppen durch Flugzeuge

Von Ingo Krüger
15. April 2014

Wirbelschleppen zieht jedes Flugzeug mehr oder minder lange hinter sich her. Sie drehen sich gegen den Uhrzeigersinn und driften nach außen, also von der Maschine weg. Wirbelschleppen einer riesigen Passagiermaschine sind erheblich größer und gefährlicher als die eines kleinen Flugzeugs. Gerät ein kleiner Flieger in die Schleppe einer wesentlich größeren Maschine, kann er sich um die Längsachse drehen und auf den Rücken legen. Er wird dadurch unsteuerbar.

Am 12. November 2001 stürzte ein fast voll besetzter Airbus A300 mit Ziel Dominikanische Republik kurz nach dem Start am New Yorker JFK Airport ab, weil die Maschine der American Airlines in eine Wirbelschleppe einer Boeing 747-400 von Japan Airlines geraten war. Keiner der 265 Menschen an Bord des Airbus überlebte die Katastrophe. Am Boden starben fünf Personen.

Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben eine Technologie entwickelt, die Flugzeugbesatzungen die tückischen Luftbewegungen anzeigen soll. Das System mit Namen ADS-B sammelt Flugdaten der vorausfliegenden Maschinen, wie Geschwindigkeit, Flugzeugtyp, Flughöhe und verschickt sie an andere Jets. Auch Wetterdaten werden dabei berücksichtigt. Tests durch das DLR zeigte die Zuverlässigkeit des Systems. Bis zur Marktreife sind allerdings noch weitere Experimente erforderlich.