Neues Einsatzgebiet für Paracetamol? Das gängige Schmerzmittel könnte gegen Angststörungen helfen
Das Medikament Paracetamol ist den meisten bekannt und befindet sich in sehr vielen Hausapotheken. Es kann gegen leichte bis mittlere Schmerzen helfen und den Alltag nach kleineren Verletzungen oder bei Kopfschmerzen erträglicher machen. Forscher sind allerdings nun auf die Spur gekommen, dass Paracetamol eventuell noch viel mehr kann.
Sie gehen der Theorie nach, dass der Schmerzkiller auch auf die Psyche eines Menschen wirken kann und dort Angststörungen im Zaun hält. Die Idee entstand, nachdem Neurologen festgestellt haben, dass seelische Schmerzen und körperliche Leiden im Gehirn relativ gleich verarbeitet werden. Wer soziale Demütigung oder Zurückweisung erfährt, dessen Gehirn reagiert, als habe man sich physisch verletzt.
Man ging diesen Verdacht nach und stellte bereits vor einigen Jahren fest, dass genau aus diesem Grund Schmerzmittel durchaus auch bei seelischen Schmerzen zum Einsatz kommen können. Doch es gibt psychologisch einen Unterschied zwischen seelischen Schmerz aufgrund realer Geschehnisse und Angststörungen, die irrational sind. Doch auch bei diesen kann Paracetamol helfen, wie man nun feststellte.
Die Angst vor dem Tod ist normal, doch die meisten Menschen können die Sorge darüber und das unbehagliche Gefühl kontrollieren. Wer Angststörungen hat, erlebt ständig dieses Unbehagen und dies auch in Situationen, die für gesunde Menschen überhaupt nichts Negatives an sich haben. Das Gehirn der Betroffenen ist quasi immer in Alarmbereitschaft. Forscher aus Kanada haben nun herausgefunden, dass es auch hierbei wieder einen Zusammenhang zwischen Körper und Geist gibt. Das seelische Unbehagen bei Angststörungen ist ähnlich dem Unbehagen, dass jeder Mensch bei körperlichen Schmerzen empfindet.
Daraus ergibt sich wieder eine Verknüpfung zu Schmerzmedikamenten. Paracetamol wirkt dann nicht nur bei körperlichen und seelischen Schmerzen, sondern auch bei Angst.
Quelle
- http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/317039.html Abgerufen am 18. April 2013