Neues Gesetz in China soll HIV-Positiven den Zutritt zu öffentlichen Badeanstalten verbieten

Von Melanie Ruch
15. Oktober 2013

Die chinesische Regierung hat einen neuen Gesetzesentwurf erarbeitet, mit dem unter anderem HIV-positiven Menschen der Zutritt zu öffentlichen Bade- und Wellnessanstalten verboten werden soll. Anstatt das Gesetz direkt auf den Weg zu bringen, hat der chinesische Staatsrat den Entwurf allerdings erst einmal zur Diskussion im Internet veröffentlicht, wo er nun scharf kritisiert wird.

Das neue Gesetz sieht vor, dass Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten, ansteckenden Hautkrankheiten und Aids aus öffentlichen Badehäusern und Spas verbannt werden sollen, um die Ansteckung ihrer Mitmenschen zu verhindern. Dazu sollen entsprechende Verbotsschilder vor den Bädern aufgestellt werden.

Neben Aids-Aktivisten kritisieren auch die Vereinten Nationen das Vorhaben. Nach Ansicht von UNAIDS, der für Aids zuständigen Abteilung der UN, würde ein solches Verbot die Ängste vor Aids in der Bevölkerung nur noch verschlimmern. Zudem sei eine Übertragung der Krankheit in Schwimmbädern ausgeschlossen. Daher rate man der chinesischen Regierung die neuen Auflagen aus dem Gesetzesentwurf zu streichen, so UNAIDS.