Neues Netzwerk-Konzept soll die Behandlung von Schlaganfällen weiter verbessern

Von Cornelia Scherpe
9. Oktober 2013

Bei einem Schlaganfall kommt es vorübergehend zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff im Gehirn. Je nachdem welche Areale betroffen sind und wie lang die Unterversorgung anhält, entstehen verschieden starke Langzeitschäden. Es ist daher für jeden Patienten essentiell, dass er möglichst sofort diagnostiziert wird und die angemessene Behandlung erhält.Diese ist in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden, doch es gibt noch immer Luft nach oben.

Dieser Tatsache sind sich auch die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (kurz DGNR), die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (kurz DGNC), sowie die Deutsche Gesellschaft für Gefäß­chirurgie (kurz DGG) bewusst. Gemeinsam hat man daher ein neues Konzept erarbeitet, das künftig alle Patienten mit einem Schlaganfall noch besser abfangen soll.

Man möchte neue Netzwerke ausbauen, in denen sich die Ärzte untereinander verbinden können. Es geht darum, dass auch kleinere Städte und einzelne Kliniken intern ein sogenanntes "neurovaskuläres Netzwerk" bekommen. Dieses soll dann als integrierte Spezialstadtion alle Abteilungen enthalten, die ein Patient nach einem Schlaganfall benötigen könnte. Es kommen also Ärzte der Neuroradiologie und der Neurochirurgie unmittelbar zusammen. Der in diesem Netzwerk eingelieferte Patient kann sofort umfassend untersucht werden und erhält je nach Befund sofort im Netzwerk die nötige Maßnahme.

Der so veränderte Ablauf soll die Geschwindigkeit bei der Patientenbetreuung maßgeblich erhöhen und so wertvolle Zeit für den Betroffenen sparen. Derzeit befindet sich das Projekt in einer Pionierphase und man hat zunächst 16 dieser Netzwerke erstellt. Insgesamt hatte sich für das Vorhaben 36 Kliniken beworben, die bereits Abteilungen in diesem Stil eingerichtet haben. In den 16 ausgewählten wird nun untersucht, wie gut das Vorhaben umgesetzt werden kann.