Neugeborenen-Screenings: Speicheltests gegen Zytomegalievirus besser als Blutabnahme

Von Laura Busch
20. April 2010

Der Zytomegalievirus gehört zur Familie der Herpesviridae und kann unentdeckt bei Babys einen Hörverlust auslösen.

Wissenschaftler der University of Alabama in Birmingham haben in einer Studie mit 20.000 Neugeborenen jetzt herausgefunden, dass der Nachweis für eine Infektion besser mit einer Speichelprobe als mit einem Bluttest erfolgt. Wird den Säuglingen Blut abgenommen, kann demnach nur in 30 bis 40 Prozent der Fälle eine zuverlässige Diagnose gestellt werden.

Eine Urinuntersuchung hätte eine Erfolgsquote von 100 Prozent. Sie erfordert jedoch eine umfassende Laborausrüstung, zudem ist sie sehr zeitintensiv und kann deswegen meist nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grund werden Babys bei den sogenannten Neugeborenen-Screenings immer noch nicht standardmäßig auf Zytomegalieviren getestet.

Nun wird untersucht, ob sich ein Speicheltest als standardisierter Zytomegalie-Virus-Test eignet, dafür müssen damit jedoch auch mindestens 95% der Infektionen erkannt werden können. Ein Speicheltest wäre günstiger, zeitsparender und einfacher umzusetzen als ein Blut- oder Urin-Test.