Neun Jahre nach Amputation - Bionische Handprothese ermöglicht Tasten und Fühlen

Von Ingo Krüger
7. Februar 2014

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat eine Handprothese entwickelt, die das Tasten und Fühlen ermöglicht. Erhalten hat sie der Däne Dennis Aabo Sørensen, der vor neun Jahren bei einem Feuerwerks-Unfall den größten Teil seines linken Unterarms verloren hat.

Gefühl und Unterscheidung von Gegenständen durch bionische Prothesen

Es ist das erste Mal, dass ein Patient mithilfe einer bionischen Hand zugreifen und fühlen kann. Die abgetrennten sensorischen Nervenfasern sind trotz jahrelanger Inaktivität noch in der Lage, sich an ihre ursprüngliche Funktion zu erinnern und nach entsprechendem Training, diese auch ausüben zu können.

Die Prothese wird zusammen mit vier feinen Elektroden am Arm befestigt. Kabel verbinden sie mit einem externen Computer. Fasst der Patient etwas an, merkt er sofort, wie fest er zugedrückt hat und welchen Gegenstand er in der Hand hält.

Funktionsweise der Technik

Er ist in der Lage, mit der Prothese Größe, Form und Härte von Gegenständen zu erfassen und zu unterscheiden. Der Druck wird in elektrische Signale übersetzt.

Anschließend wandelt der angeschlossene Computer mithilfe von vielen Algorithmen die Information in elektrische Impulse um und sendet sie über ein Kabel an die implantierten Elektroden am jeweiligen Nerv.

Weitere Prüfung auf Alltaugstauglichkeit

Für einen dauerhaften Einsatz dieser Technik ist es nach Meinung der Wissenschaftler aber noch zu früh. Weitere Test seien notwendig, bis eine solche Handprothese alltagstauglich ist.