Neuseeländische Moko-Tattoos erleben Renaissance

Von Dörte Rösler
25. Juni 2013

Seit die Kultur der Maori staatlich gefördert wird, erleben auch traditionelle Tattoos eine Renaissance. Einer der bekanntesten Künstler ist Inia Taylor, dessen Kreationen bereits im Film "Once were Warriors" zu sehen waren. In seinem Studio außerhalb von Auckland pflegt er die Kunst des Moko, wie der typisch neuseeländische Körperschmuck heißt.

Anders als in westlichen Tradition sticht Taylor seinen Kunden keine vorgefertigten Motive in die Haut. Das Moko soll etwas über das Leben seines Trägers erzählen, daher gehört ein ausführliches Vorgespräch dazu.

Während die Tätowierung früher den sozialen Rang anzeigte, geht es heute um persönlichere Aussagen. Und auch die Technik hat sich geändert. Statt Meißeln aus Tierknochen, wie man sie in einer Vitrine im "Moko Ink"-Studio bewundern kann, verwendet der Tätowierer moderne Geräte.

Die Muster aus geschwungenen und verschlungenen Linien verzieren heute vorwiegend Schulter und Arme. Traditionelle Gesichtstätowierungen sieht man nur noch selten. Körperkünstler Taylor, der sich den heimischen Riten verpflichtet fühlt, nimmt solche Tattoos auch nur vor, wenn der Maori-Stamm zugestimmt hat.