Nie ohne Handpuppe - Die Kunst des Bauchredens

Von Ingo Krüger
7. Februar 2014

Bauchreden ist eine schon lange bekannte Variante der Unterhaltungskunst. Jeder Mensch, der auch sprechen kann, besitzt die Fähigkeit, es zu lernen.

Künstler sprechen mit geschlossenem Mund

Bauchredner treten immer mit einer Handpuppe auf, die das Publikum ablenken soll, denn die Künstler reden in Wahrheit nicht mit dem Bauch, sondern sie bringen mit fast geschlossenem Mund Töne hervor. Sie sprechen gewissermaßen "unsichtbar".

Einbau von Sprachfehlern als Ablenkungsmanöver

Besonders schwierig ist es, die Buchstaben B, F, M, P, V und W zu artikulieren, da man dabei die Lippen bewegen muss, um den jeweiligen Laut zu erzeugen. Bauchredner versuchen daher, diese Buchstaben zu vermeiden.

Sie verwenden daher beispielsweise nicht das Wort "sprechen", sondern gebrauchen lieber das Wort "reden". Findet sich kein passendes Synonym, so hat die Handpuppe einen liebenswerten Sprachfehler, der sie bestimmte Begriffe falsch aussprechen lässt.

Es ist daher für Bauchredner von großer Wichtigkeit, ihren Auftritt gründlich zu planen. Die Darbietung wirkt häufig spontan, ist es aber nicht.

Die Zunge als Werkzeug

Bauchredner erzeugen alle Laute mit der Zunge. Allerdings öffnen sie dabei den Mund nur so weit, dass das Publikum die Bewegungen der Zunge nicht sehen kann. Sie müssen zudem die Atmung so gut wie möglich kontrollieren, denn nur so bleiben die Bewegungen ihres Brustkorbs beim Sprechen unsichtbar.

Um als Bauchredner aufzutreten, braucht es jedoch einiger Übung. Alleine für das Beherrschen der korrekten Sprechtechnik rechnet man mit einem Jahr.

Für eine rund zwölfminütige Nummer sogar mit rund drei Jahren.