Niereninfektionen durch Streptokokken zukünftig häufiger und hierbei auch hoch riskant

Schwächeres Immunsystem macht uns anfälliger für Nierenentzündungen

Von Viola Reinhardt
20. Februar 2010

An einer infektiösen Nierenentzündung erkranken jährlich durchschnittlich 500.000 Menschen. Medizinisch als Poststreptokokken-Glomeruloneephitis tituliert, sind nach Ansicht von Professor Dr. Joachim Gloy aus Hamburg zukünftig steigende Erkrankungszahlen zu erwarten. Zurückgeführt werden kann diese Prognose auf die Tatsache, dass immer mehr Menschen aufgrund einer Diabetes-Erkrankung, Tatoos, Piercings, Alkoholismus oder auch Drogenkonsum eine Schwäche im Immunsystem aufweisen und folglich anfälliger für eine infektiöse Nierenentzündung sind.

Symptome und Behandlung

Diese zeigt sich mit den Symptomen eines Bluthochdrucks, Ödeme, Hämaturie(Blut im Harn) oder auch in sehr schweren Fällen mit einer Oligurie oder Anurie sprich einem Harnverhalt.

Die Behandlung einer durch Streptokokken ausgelösten Niereninfektion basiert in leichten Fällen auf einer symptomatischen Therapie mit der Fokussierung auf eine Hypertonie und vorhandenen Ödemen.

Schleifendiuretika, eine salzarme Ernährung, die Gabe von ACE-Hemmern oder auch eine Flüssigkeitsrestriktion begleiten die therapeutischen Maßnahmen bei einer derart gelagerten Nierenentzündung. Da diese durchaus einen hoch riskanten Verlauf nehmen kann, ist eine umgehende Behandlung nötig, die bei Kindern eine 100% Ausheilung ermöglicht.

Trifft es einen Erwachsenen, ist der Krankheitsverlauf nicht eindeutig vorhersehbar und bei circa 25% der Betroffenen kommt es zu einem terminalen Nierenversagen.