Nur 30 Prozent der Patienten in den Psychotherapien sind männlich

Von Heidi Albrecht
13. Juni 2013

Frauen und Männer leiden gleichermaßen an psychischen Erkrankungen. In den Praxen der Psychotherapeuten ist davon allerdings nichts zu sehen, denn es sind gerade einmal 30 Prozent der Patienten männlich. Woran liegt das?

Noch heute gelten in der Gesellschaft psychische Erkrankungen als etwas unmännliches. Männer mit Depressionen oder Burn-Out werden als verweichlicht abgetan und haben einen schweren Stand in der Gesellschaft. Der Umgang mit seelischem Leid ist bei Männern und Frauen verschieden. Während Frauen oftmals zu einer traurigen Stimmung neigen, reagieren Männer oftmals sehr aggressiv. Auch die Suizid Rate ist bei Männern deutlich höher.

Inzwischen fordert man Praxen, die sich speziell auf die Bedürfnisse der Männer ausrichten. Sogenannte Akutsprechstunden wären eine Möglichkeit. Auch die Prävention müsse bis in die Betriebe gehen, um Männern die Möglichkeit zu geben, mit seelischem Leid besser umgehen zu können.