Nur der Notenschnitt zählt - Ärztekammer fordert detaillierteres Auswahlverfahren für Medizinstudium

Von Melanie Ruch
26. September 2013

Seit Jahren steigen die Zahlen der Studienanfänger, während die Anzahl der Studienplätze aber nahezu gleich bleibt. Folglich muss es bestimmte Kriterien geben, nach denen die Studenten ausgesucht werden und das ist in den meisten Fällen der so genannte Numerus clausus, der durch die wachsende Zahl der Bewerber immer weiter steigt.

Bundesärztekammer fordern erweitertes Auswahlverfahren an Unis

Ganz besonders deutlich wird das beim Medizinstudium. Wer keinen Abiturschnitt von mindestens 1,5 hat, braucht sich erst garnicht auf ein Medizinstudium in Deutschland zu bewerben. Es sei denn er ist bereit jahrelang auf einen Studienplatz zu warten und Wartesemester zu sammeln.

Doch sollte man die Auswahl zukünftiger Ärzte wirklich einzig und allein von einem Notenschnitt abhängig machen? Die Bundesärztekammer jedenfalls ist nicht dieser Meinung und fordert, dass das Auswahlverfahren aller Unis für das Medizinstudium erweitert wird.

Bewerber sollen in speziellen Tests und anhand von Assessment-Centern auf Kompetenz an Unis zugelassen werden

Immerhin sind es nicht die Schulnoten die einen guten Arzt ausmachen, sondern eine Mischung zahlreicher Kompetenzen und diese sollten nach Meinung der Bundesärztekammer beispielsweise in einer Art Assessment-Center für Bewerber oder in speziellen Tests geprüft werden.

In Hamburg, Münster und Dresden gibt es diese Regelung schon

Das Hamburger Uni-Klinikum Eppendorf beispielsweise führt solche Assessment-Center-Tests bereits in einem separaten Auswahlverfahren durch und prüft die Kompetenz der Bewerber in verschiedenen Krankenhaussituationen. Auch die Universitäten in Münster, Dresden und die Privat-Uni Witten schwören auf zusätzliche Auswahlverfahren oder beziehen beispielsweise medizinische Ausbildungen der Bewerber in ihre Auswahl ein.