Obstbäume pflanzen - nicht zu tief in die Erde
Die Veredelung entscheidet über Wurzeltiefe und Fruchtqualität von Obstbäumen
Sie haben ein Obstbäumchen gekauft und wollen dies nun einpflanzen? Wie tief die Wurzeln in die Erde müssen, hängt wesentlich von der Art der Veredelung ab.
Welche Veredelungen gibt es?
Theoretisch kann man einen Apfelbaum auch selber ziehen. Wer später schmackhafte Früchte ernten möchte, muss sein Bäumchen jedoch veredeln. Und das will gelernt sein.
Die meisten Hobbygärtner kaufen deshalb bereits veredelte Gewächse aus der Baumschule. Biologisch betrachtet, handelt es sich dabei um zwei Pflanzen:
- eine Unterlage, die die Wuchseigenschaften des Baumes festlegt
- und eine aufgepropfte Edelsorte, die die Qualität der Früchte bestimmt.
Die Wurzelhalsveredelung
Die häufigste Methode ist dabei die Wurzelhalsveredelung mit einer Unterlage, die auf schwaches Wachstum gezüchtet ist. Damit der Baum gar nicht erst in die Höhe schießt, wird die Veredelungsstelle nah über dem Wurzelbereich gewählt.
Die Kopfveredelung
Bei der Kopfveredelung wird der Haupttrieb in rund einem Meter Höhe gekappt. Für Hochstämme wiederum eignet sich die Gerüstveredelung, bei der in 180cm Höhe lediglich die Leitäste gekürzt werden. Vorteil dieser Methode: es lassen sich verschiedene Edelsorten auf einen Stamm setzen.
Pflanztiefe anpassen
Die Pflanztiefe von Obstbäumen entscheidet über ihr späteres Wachstum. Speziell Pflanzen mit Wurzelhalsveredelung dürfen nicht zu tief in die Erde.
Die verdickte Stelle am Stammende, wo die Edelsorte aufgepfropft wurde, sollte mindestens zehn Zentimeter über dem Boden liegen. Sonst bildet die Edelsorte eigene Wurzeln und stößt allmählich die Unterlage ab. Da nun der hemmende Effekt der Unterlage verloren geht, schießt der Obstbaum in die Höhe.
Falls ein Baum bereits ins Kraut geschossen ist, sollten Gärtner den Boden um den Stamm entfernen und alle Wurzeln oberhalb der Veredelungsstelle kappen. Auf lange Sicht kann es auch sinnvoll sein, den Baum wieder auszugraben und neu einzusetzen.