Ökobilanz der Kreuzfahrtschiffe soll sich verbessern

Von Katharina Cichosch
27. Mai 2013

Unbeschwerten Urlaubsgenuss versprechen Kreuzfahrtschiffe - zumindest für die Menschen an Bord. Die Umwelt hatte bisher eher unter den Meeresriesen zu leiden. Was beim Autobau schon lange nicht mehr geht, das gilt für den Schiffsverkehr leider nach wie vor: Giftige Schweröle und Schornsteine ohne jeglichen Rußfilter sind hier ganz normal.

Erst 2011 hatte der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, daher die bekanntesten deutschen Unternehmen auf diesem Gebiet mit dem nach eigener Aussage "peinlichsten Umweltpreis", dem Dinosaurer des Jahres ausgezeichnet: TUI Cruises und AIDA Cruises.

Dabei prangerten die Umweltschützer nicht nur an, dass beide Unternehmen umwelttechnisch auf dem Stand des letzten Jahrhunderts sind, sondern auch, dass mit einem genau gegenteiligen Image - dem von der weißen Umweltweste - für die Kreuzfahrten geworben wird. Dabei betonte der NABU, dass beide Unternehmen stellvertretend für die Branche ausgezeichnet würden und somit längst nicht die einzigen Umweltsünder seien.

Offensichtlich zeigte die "Preisverleihung" mit dem schweren Dinosaurer Wirkung: Wie jetzt bekannt wurde, wollen sowohl die TUI als auch die AIDA Cruises ihre Schiffe umwelttechnisch nachrüsten. Zumindest im bescheidenen Rahmen: Tröpfchenweise werden einzelne Schiffe der neuesten Bauart zum Beispiel auf den umweltfreundlicheren Marinediesel oder aber auf High-Tech Befeuerung mit Flüssiggas umgerüstet. Auch der Abgasausstoß soll mit dem Einbau starker Rußfilter deutlich reduziert werden.

Für Umweltschützer dürfte das nur wie ein Lippenbekenntnis klingen - ab 2020 beispielsweise sind die aktuell verwendeten, giftigen Öle mit hohem Schwefelgehalt ohnehin nicht mehr erlaubt. Die umgesetzten Maßnahmen der Kreuzfahrtunternehmen sind demnach wohl so etwas wie ein Minimalkonsens. Ob man das zumindest als ersten, wichtigen Schritt begrüßt oder für einen Tropfen auf den heißen Stein hält, bleibt zu diskutieren.