Olympische Sommerspiele in London: Frauen aus Saudi-Arabien müssen zusehen

Von Nicole Freialdenhoven
10. April 2012

Das wahabitische Königreich Saudi-Arabien macht seinem Ruf als Hort der Frauenfeindlichkeit wieder einmal alle Ehre: Wie Prinz Nawaf bin Faisal, saudisches IOC-Mitglied, nun auf einer Pressekonferenz in Riad mitteilte, wurde keine einzige Frau in die offizielle Selektion des Landes aufgenommen. Dabei hatte die Springreiterin Dalma Rushdi Malhas durchaus Medaillenchancen: Sie gewann bei den Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur Bronze. Damals war sie gezielt vom IOC eingeladen worden.

Ein Hintertürchen hielt der Prinz jedoch auf: Im Ausland lebende saudische Frauen dürfen an den Olympischen Spielen teilnehmen - sofern sie ihre Teilnehme selbst finanzieren. Dabei bekommen sie sogar Hilfe angeboten: Und zwar die Sicherstellung, dass sich ihre Teilnahme strikt an die Regeln der islamischen Scharia halte.

Offiziell besagen die Teilnahmebedingungen des IOC, das jedes Land mindestens eine Sportlerin im Aufgebot haben muss, um an den olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Ob das IOC die Haltung der Saudis beim nächsten IOC-Treffen im Mai zum Thema macht, bleibt abzuwarten.

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