Operationszahlen so hoch wie nie - greifen Chirurgen unnötig zum Skalpell?

Von Dörte Rösler
25. Oktober 2013

In deutschen Krankenhäusern wurde noch nie so viel operiert wie heute. Im Jahr 2012 griffen die Chirurgen rund 15,7 Millionen Mal zum Skalpell, die meisten Eingriffe entfielen auf Patienten über 65 Jahre. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen kritisiert die Zunahme an medizinisch unnötigen Operationen.

Bereits zwischen 2005 und 2011 stiegen die OP-Zahlen um mehr als ein Viertel. Zudem belegen Studien, dass die Chance operiert zu werden, eher vom Wohnort als von der medizinischen Indikation abhängt. Das gilt etwa für Eingriffe an den Gelenken, die mittlerweile zu den häufigsten Gründen für die Krankenhauseinweisung gehören.

Bei Senioren überwiegen nur Operationen an Darm und Gallengängen. Frauen bis 44 Jahre führt meist die Entbindung in den OP-Saal.

Erstaunlich: Jüngere Männer lassen sich in der Klinik am häufigsten die Nase richten. Das jedenfalls sagen die neuen Zahlen vom Statistischen Bundesamt.