Organerhaltende Tumorbehandlung - Voraussetzung ist eine deutlich intensivere Nachsorge

Neue Behandlungsmöglichkeiten beim Peniskarzinom erhalten sexuelle Zufriedenheit und Lebensqualität

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
13. Mai 2015

Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 600 Männer an Peniskrebs. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 60 Jahren, doch können mitunter auch jüngere Männer betroffen sein. Als Risikofaktoren gelten unter anderem eine Vorhautverengung sowie die Infektion mit dem HPV-Virus. Wie bei allen Krebserkrankungen gilt es, den Tumor für eine erfolgreiche Behandlung möglichst früh zu erkennen.

Therapiemethoden: der Trend geht zu organerhaltenden Methoden

Bis vor kurzer Zeit stellte in vielen Fällen die (Teil-)Amputation die einzige Möglichkeit dar, den Krebs zu bekämpfen. Doch seit 2010 wird bei den Operationen weitestgehend versucht, den Abstand zum Tumor so gering wie möglich zu halten, um dementsprechend viel Gewebe erhalten zu können. Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gilt diese Methode als enormer Fortschritt in der Peniskrebs-Behandlung, denn für die Patienten bringt sie deutlich mehr Lebensqualität.

Eigenverantwortung und intensive Beobachtung sind gefragt

Verläuft die Therapie erfolgreich, können Betroffene weiterhin ein aktives Sexualleben führen und problemlos Wasser lassen, allerdings ist dafür eine intensive Nachsorge mit einer Dauer von mindestens fünf Jahren unumgänglich, denn nur so können mögliche Rezidive rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Für die Patienten bedeutet dies, dass sie in den ersten beiden Jahren nach dem Eingriff alle drei, später alle sechs Monate zur ärztlichen Kontrolle erscheinen müssen. Kommt es zur Bildung von Metastasen in den Lymphknoten der Leiste, werden diese entfernt und mittels Chemotherapie behandelt.

Die DGU betont die Wichtigkeit der Eigenkontrolle: Patienten sollten penibel auf mögliche Veränderungen achten und diese unumgänglich untersuchen lassen.

Zu den Symptomen, die auf ein Rezidiv hindeuten können, zählen

an Eichel und Vorhaut.