Organisierte Fan-Gruppen wollen weiter gegen neues Sicherheitskonzept protestieren

Von Frank Hertel
14. Dezember 2012

Nach zahlreichen gewalttätigen Vorfällen in deutschen Fußballstadien haben die 36 deutschen Profivereine sich mit großer Mehrheit dafür entschieden, ein neues Sicherheitskonzept in und um die Stadien gelten zu lassen. Dieses Konzept sieht unter anderem höhere Strafen und bessere Überwachung vor.

Die Fußballfans vieler Vereine wollten die Verabschiedung des Konzepts verhindern und riefen daher die Aktion "12:12 - Ohne Stimme, keine Stimmung" ins Leben. 12:12 deshalb, weil das Konzept gestern am 12.12 verabschiedet wurde. Bei den letzten drei Bundesligaspieltagen schwiegen die organisierten Fans daher je 12 Minuten und 12 Sekunden.

Der Sprecher der Aktion "12:12", Philipp Markhardt, geht nun davon aus, dass auch weiterhin diese Schweigeaktionen stattfinden werden. Außerdem will man sich noch andere Druckmittel überlegen. Einen Boykott der Fans von Spielen, schließt der Sprecher der Gruppe "Pro Fans" aber aus.

Michael Gabriel ist Sprecher der Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS). Auch er glaubt, dass die Proteste weiter gehen werden. Gabriel sagte, dass die Vereine, der DFB und die DFL "verlorengegeangenes Vertrauen" bei den Fans wieder herstellen müssten. Noch mal zur Erinnerung: Dieses neue Sicherheitskonzept ist die Antwort auf gewalttätige Aussschreitungen mit zahlreichen Verletzten, Bedrohungen von Spielern und Schiedsrichtern, Stürmen von Spielfeldern und unkontrolliertes Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien. Auch einige Fans haben das Vertrauen in ihre Friedlichkeit eindeutig verspielt.