Otitis externa als unbekannte Krankheit - nach dem Schwimmen kommt die Außenohrentzündung

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2012

Der Arzt benutzt oft Begriffe, die Laien noch nie gehört haben. Dazu zählt sicher auch die Krankheit "Otitis externa". Dabei handelt es sich aber um ein Leiden, das recht häufig auftritt, jedoch von vielen unterschätzt wird. Zu deutsch hat der Patient hier eine "Außenohrentzündung". Eine solche holt man sich sich zum Beispiel im Freibad oder auch beim Training im Hallenbad.

Das Wasser kann, da es die Ohren meist über Stunden hinweg feucht hält, zu einer Entzündung des äußeren Gehörgangs führen und ist an der Ohrmuschel deutlich sichtbar. Schuld sind Bakterien im Wasser. In Badeseen ohne Chlor leben viele Erreger, die den Ohrenschmalz leicht überwinden können. Dieser soll eigentlich die Haut im Gehörgang vor Feuchtigkeit schützen und als Barriere gegen Bakterien dienen. Wer jedoch lange im Wasser ist, kann sich auf diesen Schutz nicht mehr verlassen. Selbst im Hallen- oder Erlebnisbad, wo immer mit Chlor gearbeitet wird, leben Bakterien im Wasser, die sich nicht vom Ohrenschmalz abhalten lassen.

Das Resultat sind Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen und sichtbare Rötungen. Damit sollte man den HNO-Arzt aufsuchen, da Reinigungsversuche mit Wattestäbchen die Erreger nur tiefer in den Gehörgang drücken. Der Arzt wird mit Medikamenten zum Abschwellen und mit Mitteln gegen die Entzündung arbeiten. Auch eine professionelle Ohrenspülung ist oft sinnvoll.

Eine besondere Risikogruppe für eine Außenohrentzündung stellen Menschen da, die einen Fremdkörper im Ohr tragen. Mit Ohrenstöpseln oder Hörgeräten sollte man also nicht ins Wasser. Auch Grunderkrankungen, die auf das Immunsystem schlagen, erhören die Gefahr. Menschen mit Hautkrankheiten oder Diabetes gehören in diese Gruppe.